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Voraussetzungen, Qualifikationen & Co.- Das brauchst du für einen Start als Nanny!

  • Autorenbild: Anne-Sophie Mey
    Anne-Sophie Mey
  • 4. Mai
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 1 Tag






Manche spüren es schon als SchülerIn beim Babysitten, andere entdecken es erst später im Leben: die Freude daran, Kinder im Alltag zu begleiten und Familien unterstützend zur Seite zu stehen. Der Wunsch, als Nanny zu arbeiten, entsteht oft aus genau diesem Gefühl. Viele fragen sich: Wie wird man eigentlich Nanny? Was braucht es dafür? Und wo fängt man an?

Wir zeigen dir, welche Erfahrungen und Unterlagen wichtig sind und was Eltern bei der Auswahl einer Nanny besonders wichtig ist!


1. Voraussetzungen, um als Nanny zu arbeiten – darauf kommt es wirklich an

Zunächst einmal braucht es echtes Interesse und Freude an der Arbeit mit Kindern. Wer Nanny werden möchte, sollte neugierig, aufmerksam und empathisch sein, aber auch in der Lage, sich auf ganz unterschiedliche Familienkonstellationen einzulassen.


Wir empfehlen dringend, erste Erfahrungen im privaten Haushalt zu sammeln – idealerweise als BabysitterIn. Denn der Rahmen ist entscheidend: In einem fremden Zuhause zu arbeiten, mit Eltern im Austausch zu stehen und die Bedürfnisse der Kinder im Blick zu behalten, ist etwas ganz anderes, als eigene Geschwister oder Kinder im Freundeskreis zu betreuen.

Ja, es ist ein Vorteil, wenn man mit Geschwisterkindern aufgewachsen ist, aber das ersetzt keine Erfahrung im Familienalltag anderer Menschen. Wer bisher ausschließlich Kinder im eigenen Umfeld betreut hat, sollte sich daher zunächst als BabysitterIn ausprobieren, um das nötige Praxiswissen zu erwerben und gleichzeitig wertvolle Referenzen zu sammeln (mehr dazu später).

Weitere wichtige Grundvoraussetzungen:

  • eine offene und positive Grundhaltung

  • gute Kommunikationsfähigkeiten

  • Verlässlichkeit und Bereitschaft, Absprachen einzuhalten

  • die Motivation, Kinder ernsthaft zu begleiten, nicht nur zu „beschäftigen“

  • der Wunsch, Eltern zu entlasten, nicht zu belehren

Und vor allem: eine respektvolle, wertschätzende Haltung. Wir erleben immer wieder, wie entscheidend es ist, auf Augenhöhe mit Familien zu arbeiten – nicht besserwisserisch, nicht belehrend, sondern kooperativ, herzlich und empathisch.

2. Qualifikationen – pädagogisches Wissen ist hilfreich, aber nicht zwingend

Da der Nanny-Beruf kein geschützter Ausbildungsberuf ist, gibt es keine gesetzlich vorgeschriebenen Qualifikationen, um ihn auszuüben. Das bedeutet jedoch nicht, dass Qualifikationen unwichtig wären – im Gegenteil. Wer als Nanny ernst genommen werden will, sollte fundiertes Wissen und die Bereitschaft zur Weiterbildung mitbringen.

Wir empfehlen grundsätzlich:

  • eine pädagogische Aus- oder Weiterbildung, z. B. als ErzieherIn, KinderpflegerIn, SozialassistentIn oder in der Kindertagespflege

  • bei QuereinsteigerInnen: eine abgeschlossene Ausbildung in einem anderen Bereich (z. B. kaufmännisch, handwerklich) plus praktische Erfahrungen als Babysitterin und schriftliche Referenzen

  • alternativ: gezielte Weiterbildungen, z. B. in Montessori-Pädagogik, Säuglingspflege, Kommunikation oder Entwicklungspsychologie


Wichtig ist nicht, woher du kommst, sondern wie du dich vorbereitest. Wer keine Vorerfahrung mitbringt, aber motiviert ist, kann sich durch Nebenjobs im Privathaushalt und begleitende Kurse ein stabiles Fundament aufbauen.

3. Dokumente – dein berufliches Aushängeschild

Wer mit Kindern arbeitet, übernimmt Verantwortung und muss Vertrauen aufbauen. Daher solltest du diese Dokumente bereithalten:

  • Personalausweis (ggf. Führerschein)

  • Erweitertes polizeiliches Führungszeugnis

  • Lebenslauf mit Foto

  • Erste-Hilfe-Kurs am Kind

  • Zeugnisse von Ausbildungen und Weiterbildungen

  • Schriftliche Referenzen von Familien

Zum Lebenslauf: Er sollte chronologisch aufgebaut, schlüssig und übersichtlich sein. Hebe darin besonders die Erfahrungen im Umgang mit Kindern hervor – auch ehrenamtliche Tätigkeiten oder Praktika. Deine Stärken im sozialen Miteinander dürfen hier ruhig Platz finden. Unklare, nicht nachvollziehbare, Lebensläufe können manchmal schon ein Ausschlusskriterium für Agenturen und Eltern sein.

Zum Foto: Wähle ein authentisches, freundliches Porträt. Bitte kein Selfie, keine Sonnenbrille, keine schlechte Beleuchtung. Es muss kein Bewerbungsfoto nach Lehrbuch sein, aber es sollte dich so zeigen, wie du dich auch im Job zeigen möchtest: offen, gepflegt und sympathisch. Ein zu steifes Hemd ist nicht nötig – ein gepflegtes, alltagstaugliches Outfit wirkt oft nahbar und professionell zugleich.


4. Referenzen – dein stärkstes Argument

Gerade im privaten Umfeld zählt Vertrauen. Eltern möchten wissen, wer in ihrem Zuhause auf ihr Kind aufpasst und wie diese Person arbeitet. Deshalb sind schriftliche Referenzen so entscheidend.

Eine gute Referenz zeigt nicht nur, was du gemacht hast, sondern auch wie. Sie beschreibt deine Haltung, deinen Umgang mit Herausforderungen, deine Stärken im Alltag. Und genau das hilft anderen Eltern, sich ein Bild von dir zu machen.

Unser Tipp: Bitte Familien bzw. Unternehmen, bei denen du bereits als Babysitter oder PraktikantIn gearbeitet hast, um eine schriftliche Referenz – das ist auch nachträglich möglich. Telefonisch eingeholte Referenzen sind selten so aussagekräftig wie ein klar formulierter Text. Wer keine Referenzen vorweisen kann, wird es beim Einstieg in eine feste Nanny-Position deutlich schwerer haben. Deshalb ist es wichtig, früh damit zu beginnen.

5. Worauf Eltern wirklich achten

Im Laufe der Jahre haben wir viele Eltern gefragt, was ihnen bei der Auswahl einer Nanny wirklich wichtig ist. Neben den bereits erwähnten Voraussetzungen machen die Antworten deutlich: Es zählen vor allem auch bestimmte persönliche Eigenschaften.

Diese fünf Punkte sind für eine gelungene Zusammenarbeit besonders entscheidend:

Kommunikationsstärke: Wer offen im Austausch steht, schafft Vertrauen. Eltern wünschen sich jemanden, der nicht schweigt, wenn etwas nicht passt, sondern proaktiv das Gespräch sucht, Fragen stellt und den Alltag gemeinsam gestaltet. Feste Gesprächsintervalle (z. B. wöchentlich, monatlich) helfen dabei, offene Themen frühzeitig anzusprechen.

Zuverlässigkeit: Wenn eine Nanny zu spät kommt oder kurzfristig absagt, bringt den Familienalltag durcheinander. Verlässlichkeit heißt: pünktlich sein, Absprachen einhalten, rechtzeitig kommunizieren.

Neugierde: Kinder spüren sofort, ob jemand wirklich bei ihnen ist. Wer sich auf ihre Themen, ihre Ideen und ihr Spiel einlässt, wird schnell zu einer Vertrauensperson. Neugier schafft Nähe und Nähe schafft Bindung.

Kreativität: Du musst kein Bastelprofi sein! Aber die Fähigkeit, aus einfachen Dingen etwas Besonderes zu machen, ist Gold wert. Kreativität im Alltag bedeutet, spontan zu sein, zu improvisieren und Kinder aktiv mitgestalten zu lassen.

Positivität: Natürlich hat jeder mal einen schlechten Tag. Aber eine grundsätzlich positive Grundhaltung wirkt sich unmittelbar auf die Atmosphäre im Zuhause der Familie aus. Eltern wünschen sich Menschen, die positive Energie mitbringen, nicht Energie rauben.



Fazit

Nanny zu werden ist kein „Job wie jeder andere“. Es ist eine verantwortungsvolle, oft unterschätzte Tätigkeit, die ein hohes Maß an Selbstreflexion, Empathie und Professionalität erfordert – aber auch unglaublich erfüllend sein kann. Dabei sind Voraussetzungen, um Nanny zu werden, genauso wichtig wie Qualifikationen.

Wenn du diesen Weg als pädagogische Fachkraft gehen möchtest, dann begleiten wir dich mit der NannyApp Schritt für Schritt. Wir geben dir alle Tipps & Tricks an die Hand, die du wissen musst, um erfolgreich und gut bezahlt als Nanny durchzustarten.

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