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Was unterscheidet Nanny und Babysitter wirklich?

  • Autorenbild: Anne-Sophie Mey
    Anne-Sophie Mey
  • 10. Okt. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 22. Apr.


Nanny malt mit Kind | NANNYNETZWERK

In der heutigen Zeit sind viele Familien auf Unterstützung in der Kinderbetreuung angewiesen, damit sie Vereinbarkeit wirklich leben können. Wer dann eine liebevolle Kinderbetreuung sucht, stößt dabei immer wieder auf die Begriffe Babysitter und Nanny. Warum das nicht das Gleiche ist und was die Unterschiede sind, erklären wir jetzt genau:


1. Betreuungsdauer

Ein zentraler Unterschied liegt in der zeitlichen Verfügbarkeit.

  • Babysitter: In der Regel unterstützen Babysitter Familien nur gelegentlich, meist bis zu 10 Stunden pro Woche. Häufig kommen sie nachmittags oder abends, wenn die Eltern noch für kurze Zeit auf der Arbeit sind, eine Auszeit brauchen oder kurzfristige Termine haben.

  • Nannys: Nannys hingegen sind ein fester Bestandteil des Alltags und arbeiten mindestens 15-20 Stunden pro Woche in der Familie. Manchmal sogar in Vollzeit für 40 Stunden pro Woche. Sie bieten eine verlässliche, kontinuierliche Betreuung, oft über viele Jahre hinweg.


2. Aufgaben

Die größere zeitliche Verfügbarkeit einer Nanny führt auch zu einem erweiterten Aufgabenbereich.

  • Babysitter: Babysitter kümmern sich in erster Linie um die Aufsicht der Kinder. Dazu gehört Spielen, ins Bett bringen oder eine Mahlzeit aufzuwärmen. Ihr Fokus liegt auf kurzfristigen und stundenweisen Aufgaben.

  • Nannys: Da Nannys viel Zeit mit den Kindern und in der Familie verbringen, tragen sie mehr Verantwortung. Sie übernehmen nicht nur die Betreuung der Kinder, sondern auch Aufgaben wie das Zubereiten von Mahlzeiten, Hausaufgabenbetreuung, Fahrdienste zu Freizeitaktivitäten und leichte Haushaltstätigkeiten. Eine Nanny ist tief in den Familienalltag eingebunden und agiert eigenständig, indem sie genau schaut, wo sie zusätzlich unterstützen kann. Diese Eigenverantwortung ist deutlich höher als bei einem Babysitter.


3. Bindung zur Familie

Die zeitliche Präsenz und die engere Zusammenarbeit schaffen automatisch eine stärkere emotionale Verbindung.

  • Babysitter: Da Babysitter oft nur wenige Stunden pro Woche bzw. Monat bei der Familie sind, sehen die Kinder sie oft als besondere Betreuungsperson an – jemanden, der nur ab und zu vorbeikommt.

  • Nannys: Nannys hingegen sind ein fester Teil des Alltags der Kinder. Sie werden zu einer zentralen Bezugsperson und begleiten die Kinder über längere Zeit. Die Beziehung ist enger, und die Nanny wird zu einem wichtigen Teil des familiären Netzwerks.


4. Kommunikation

Eine intensive Zusammenarbeit erfordert eine kontinuierliche und gute Kommunikation zwischen den Eltern und der Betreuungsperson.

  • Babysitter: Bei Babysittern sind die Erwartungen an die Kommunikation und Abstimmung meist etwas lockerer. Eltern geben in der Regel kurzfristige Anweisungen oder Bescheid, wenn sie besondere Wünsche haben.

  • Nannys: Bei einer Nanny ist die Kommunikation wesentlich intensiver und wichtiger, da sie viel tiefer in den Familienalltag integriert ist. Nannies stehen in engem Austausch mit den Eltern über Entwicklungsphasen der Kinder, herausfordernde Situationen oder anstehende Veränderungen im Alltag. Hier ist es besonders wichtig, dass Erziehungsvorstellungen und Werte zwischen den Eltern und der Nanny harmonieren.


5. Ausbildung und Erfahrung

Da Nannies eine intensivere Rolle einnehmen und mehr Verantwortung tragen, sind auch die Anforderungen an ihre Qualifikation höher.

  • Babysitter: Viele Babysitter sind junge Erwachsene oder Studierende, die diese Tätigkeit als Nebenjob ausüben. Eine pädagogische Ausbildung ist meistens nicht erforderlich.

  • Nannys: Nannys hingegen bringen oft eine pädagogische Ausbildung oder Weiterbildung mit. Viele sind ausgebildete ErzieherInnen oder haben Sozialpädagogik studiert. Zusätzlich haben sie oft jahrelange Erfahrung in der Kinderbetreuung und bilden sich regelmäßig weiter, um ihre Fähigkeiten zu verbessern. Eine Nanny sollte außerdem ein einwandfreies Führungszeugnis, sowie einen aktuellen Erste-Hilfe-Nachweis haben.


Weitere Unterschiede

Ein weiterer Unterschied ist oft die Art des Arbeitsverhältnisses. Während Babysitter häufig auf Stundenbasis z.B. im Rahmen eines Minijobs arbeiten, geht die Beschäftigung einer Nanny mit einem geregelten Angestelltenverhältnis und entsprechenden Zusatzkosten für die Eltern als Arbeitgeber einher.


In unserem Blogbeitrag zum Thema “Kosten für Eltern bei Anstellung einer Nanny” gibt es noch detailliertere Informationen dazu, wie sich das Gehalt einer Nanny zusammensetzt.


Fazit

Die Entscheidung zwischen einer Nanny und einem Babysitter hängt von den individuellen Bedürfnissen der Familie ab. Während ein Babysitter eine flexible und punktuelle Unterstützung bietet, ist eine Nanny die richtige Wahl, wenn eine tiefere, langfristige Betreuung und Einbindung in den Familienalltag gewünscht wird. Die Aufgaben, die Verantwortung und die Bindung zur Familie sind bei einer Nanny deutlich umfassender und erfordern eine intensivere Zusammenarbeit.


Infobox: Die Unterschiede auf einen Blick


MERKMAL

BABYSITTER

NANNY

Betreuungsdauer

Gelegentlich, bis zu 10h/Woche

Regelmäßig, 15-20h/Woche oder mehr

Aufgaben

Kinderbetreuung stundenweise

Kinderbetreuung stundenweise

Verantwortung

Geringere Verantwortung

Höhere Eigenverantwortung

Bindung zur Familie

Lose Bindung, kommt ab und zu

Enge Bindung, wird Teil der Familie

Kommunikation

Kurzfristiger Austausch

Ständiger Austausch über Entwicklung, Werte

Ausbildung

Keine spezielle Ausbildung nötig

Pädagogische Ausbildung oder viel Erfahrung

Erfahrung

Häufig Studentenjob

Oft langjährige Erfahrung in der Betreuung


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