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Gehalt einer Nanny- das verdient man wirklich!

  • Autorenbild: Anne-Sophie Mey
    Anne-Sophie Mey
  • 4. Mai
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 18 Stunden


Gehalt einer Nanny

Wenn wir mit Nannys sprechen, ist eine der häufigsten Fragen: „Was ist eigentlich ein faires Gehalt für das, was ich tue?“


In diesem Beitrag erklären wir dir, wovon das Gehalt als Nanny abhängt, welche Faktoren eine Rolle spielen und wie du deinen Stundenlohn realistisch berechnest. Wir beziehen uns dabei auf das Modell, das in der Praxis am häufigsten vorkommt: die sozialversicherungspflichtige Anstellung bei einer Familie. Die meisten Nannys arbeiten angestellt – mit fixen Bruttogehalt, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Urlaubsanspruch und sozialer Absicherung. Für selbstständige Nannys gelten teils andere Regelungen und Berechnungsgrundlagen.


Verantwortung verdient Wertschätzung und das muss sich finanziell im Gehalt widerspiegeln

Die Arbeit als Nanny ist viel mehr als reine Kinderbetreuung. Du bist Spielpartnerin, Erziehungspartnerin, Alltagsbegleiterin, Vorbild – und trägst mit deiner Haltung und Präsenz ganz entscheidend zur Entwicklung des Kindes und zur Entlastung der Familie bei. Viele Nannys übernehmen außerdem Aufgaben, die weit darüber hinausgehen: Sie koordinieren Termine, helfen bei der Familienorganisation, kochen, bringen Kinder zur Schule oder in die Kita, kaufen ein oder unterstützen bei der gesamten Strukturierung des Tagesablaufs. Kurz: Nannys halten Eltern den Rücken frei!

Diese Verantwortung verdient Anerkennung und zwar nicht nur im persönlichen, sondern auch im finanziellen Sinne.



Wovon hängt das Gehalt als Nanny ab?

Ein fester Stundensatz für alle lässt sich nicht festlegen, denn das Gehalt hängt von verschiedenen Faktoren ab, die du bei deiner Verhandlung unbedingt berücksichtigen solltest:


1. Qualifikation & Erfahrung: Je mehr pädagogische Kenntnisse und Berufserfahrung du mitbringst, desto höher liegt dein Einstiegslohn. Besonders Nannys mit abgeschlossener Ausbildung (z. B. als ErzieherIn, SozialpädagogIn) oder mehrjähriger Berufserfahrung in Privathaushalten verdienen deutlich mehr.

2. Aufgaben und Verantwortungsbereich: Es macht einen großen Unterschied, ob du „nur“ für die Betreuung zuständig bist oder darüber hinaus auch Haushaltsaufgaben übernimmst, Termine koordinierst, Reisen begleitest oder als vollwertige Familienmanagerin agierst. Je breiter dein Aufgabenfeld, desto höher sollte dein Stundenlohn ausfallen.

3. Region: In ländlicheren Gegenden liegen die Löhne erfahrungsgemäß etwas niedriger als in Großstädten, was auch mit den dort geringeren Lebenshaltungskosten zusammenhängt. In Städten wie Berlin, München, Köln, Frankfurt oder Hamburg liegt die Einstiegsspanne automatisch höher.

4. Zusatzleistungen (Benefits): Viele Nannys erhalten zusätzlich zum Gehalt noch Benefits – etwa ein eigenes Fahrzeug für die Hol- und Bringdienste (mit Privatnutzung), Zuschüsse zu den Fahrtkosten, bezahlte Weiterbildungen, Urlaubs- oder Weihnachtsgeld oder in selteneren Fällen sogar eine eigene Wohnung. Auch das gehört zur Gesamtvergütung dazu.


Kein Tarifvertrag – individuelle Verhandlung

Ein wichtiger Unterschied zu Erzieherinnen in Kitas oder öffentlichen Einrichtungen: Nannys werden nicht nach Tarifvertrag bezahlt. Das heißt: Es gibt keine einheitlich geregelte Vergütung. Stattdessen wird das Gehalt individuell verhandelt – entweder auf Basis einer vorgeschlagenen Gehaltsspanne der Familie oder in eigener Initiative durch dich als BewerberIn.


Das bringt Chancen mit sich – du kannst dein Gehalt aktiv mitgestalten. Gleichzeitig erfordert es, dass du dich mit deinen Stärken, Qualifikationen und deiner Arbeitszeit gut auseinandersetzt, um realistische und faire Forderungen zu stellen.



Gehalt Verdienst berechnen Nanny

Was ist ein angemessener Stundenlohn?

Angesichts gestiegener Lebenshaltungskosten in den letzten Jahren vertreten wir die klare Position, dass eine Nanny mindestens 19 € brutto pro Stunde verdienen sollte – selbst als Einsteigerin in eher ländlicheren Regionen. Dieser Betrag ist als Bruttowert zu verstehen. Also der Wert, der in den Arbeitsvertrag aufgenommen wird. Der Nettolohn (das, was du tatsächlich ausgezahlt bekommst) ist individuell verschieden und hängt von deiner Steuerklasse und weiteren Faktoren ab. Gehälter werden immer brutto verhandelt – der Nettowert dient lediglich zur Orientierung.

Unsere Erfahrungswerte:

  • Einsteiger-Nannys in kleineren Städten oder ländlicher Umgebung: ca. 19–21 € brutto/Stunde

  • Einsteiger-Nannys in Großstädten: meist 22–24 € brutto/Stunde

  • Erfahrene Nannys („Senior Nannys“) mit pädagogischer Qualifikation oder mehreren Jahren Berufserfahrung: ab 25 € brutto/Stunde, mit Verhandlungsspielraum

  • Höhere Anforderungen (z. B. Fremdsprachen, umfangreiche Zusatzaufgaben, Übernachtungsbetreuung, Reisebegleitung): bis zu 28–30 € brutto/Stunde und darüber hinaus möglich


So berechnest du dein Bruttomonatsgehalt

Wenn du ein festes Monatsgehalt verhandeln möchtest, hilft dir folgende Formel:

Bruttostundenlohn × Wochenstunden × 4,3 (durchschnittliche Wochenanzahl pro Monat)

Beispiel: 22 € × 35 Stunden/Woche × 4,3 = ca. 3.311 € brutto/Monat

Im Bruttogehalt enthalten sind:

  • Beiträge zur Kranken-, Renten- und Unfallversicherung

  • die Lohnsteuer

  • sowie der gesetzliche Urlaubsanspruch und die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall

Für Eltern kommen zum Bruttogehalt noch Lohnnebenkosten hinzu. Diese erläutern wir in einem separaten Beitrag ausführlich.

Augen auf bei verlockenden Stellenangeboten

Immer häufiger sehen wir Stellenangebote mit besonders hohen Stundenlöhnen – etwa 35€, 40€ oder sogar mehr. Das klingt auf den ersten Blick verlockend, doch wir raten zur genauen Prüfung solcher Angebote.

Hohe Löhne gehen häufig mit sehr hohen Anforderungen einher. Dazu zählen z. B. eine hohe Flexibilität, überdurchschnittlich viele Zusatzaufgaben, Rund-um-die-Uhr-Bereitschaften oder eine sehr exklusive Lebenssituation der Familie, in der du dich an viele Regeln und Erwartungen anpassen musst.

Deshalb empfehlen wir:

  • Hinterfrage, ob das Angebot zu deinen Werten passt.

  • Schaue dir genau an, welche Aufgaben und Erwartungen formuliert sind.

  • Sei realistisch: Nicht jede Stelle ist für EinsteigerInnen geeignet, auch wenn sie gut bezahlt ist.

Langfristig zufriedene Nannys arbeiten dort, wo sie sich wohlfühlen, fair behandelt werden und ein Rahmen gegeben ist, der zur eigenen Lebensrealität passt.

Stehe für deinen Wert ein

Als Nanny arbeitest du nicht nach einem starren Vergütungsmodell – sondern in einem sehr persönlichen Rahmen, in dem du dein Gehalt selbst mitgestalten kannst. Das bringt Freiheit, aber auch Verantwortung mit sich.

Du trägst tagtäglich Verantwortung für Kinder, für Bindung, für Vertrauen. Du gestaltest mit deiner Arbeit nicht nur Alltagsroutinen, sondern begleitest Kinder ein Stück auf ihrem Lebensweg.

Diese Arbeit verdient eine faire, transparente und wertschätzende Bezahlung. Und sie beginnt damit, dass du deinen Wert kennst und dich traust, ihn auch zu vertreten. Werde jetzt Teil unserer kostenfreien NANNYNETZWERK Community und bewerbe dich auf exklusive Jobangebote mit ausschließlich fairen Gehältern!


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